Persönlichkeiten zur Leipziger Geschichte
Gerhard Johann David von Scharnhorst

Scharnhorst war ein preußischer General. Er war – als Vorsitzender der Militärreorganisations-Kommission seit Juli 1807 – der entscheidende Organisator der erfolgreichen Preußischen Heeresreform. Scharnhorst besuchte seit 1773 die vom Grafen Schaumburg-Lippe errichtete Militärschule auf dem Wilhelmstein und trat 1778 als Fähnrich in das hannoversche Reiterregiment des Generals von Estorff ein.Er machte sich frühzeitig Gedanken zu einer Militär-Reform. Nachdem er seine Ideen in Hannover nicht durchsetzen konnte, trat er 1801 als Oberstleutnant der Artillerie in den preußischen Dienst über und wurde zum Direktor der Lehranstalt für junge Infanterie- und Kavallerieoffiziere ernannt. 1802 stiftete er die Militärische Gesellschaft in Berlin, die als Keimzelle der Heeresreformen gilt. 1804 in den Adelsstand erhoben und zum Obersten befördert, wurde er 1806 Chef des Stabes. In der Schlacht bei Auerstedt führte er sein Regiment vortrefflich wurde jedoch in der linken Seite verwundet und machte den Rückzug Blüchers nach Lübeck mit. Nach dem Frieden von Tilsit wurde er am 25. Juli 1807 zum Chef des Kriegsdepartements (Kriegsministerium), zum Chef des Generalstabes und zum Vorsitzenden der Militär-Reorganisationskommision ernannt, zu deren wichtigsten Mitgliedern Gneisenau, Grolman, Boyen und Clausewitz gehörten. In dieser Stellung reorganisierte er das Heer von Grund auf, indem er Qualifikationsvoraussetzungen für den Offizierstand einführte, das Werbesystem beseitigte und durch möglichst rasche Ausbildung der Rekruten (dem Krümpersystem) eine starke Reserve schuf sowie den Soldatenstand sittlich und geistig hob; er wandelte das Söldnerheer in ein stehendes Volksheer um und bereitete so die Organisation der Landwehr und die Befreiung der deutschen Länder vor. In der Schlacht bei Großgörschen (2. Mai 1813) erlitt er eine Schussverletzung am linken Knie, am selben Tage wurde ihm das Eiserne Kreuz verliehen. Wenige Wochen später, am 28. Juni 1813, starb er in Prag wegen unzureichender Behandlung der Fußverletzung, als er auf dem Weg nach Wien war, um Österreich zum Anschluss an die Koalition zu bewegen. Büste ca. 16 cm Gesamthöhe, Höhe der Büste allein ca. 6 cm Zinnguss, reine Handarbeit, von Hand bemalt, auf Holzsockel