Persönlichkeiten zur Napoleonischen Epoche
Ferdinand von Schill

Ferdinand von Schill entstammte einer Soldatenfamilie. Sein Vater war Kavallerieoffizier in der österreichischen, später in der sächsischen, zuletzt in der preußischen Armee. Von seinem Vater wurde Schill im Jahr 1790 dem Grafen Kalckreuth vorgestellt. 1806 zog Schill in den Krieg, wurde in der Schlacht bei Auerstedt durch einen Säbelhieb auf den Kopf schwer verwundet und rettete sich über Magdeburg und Stettin bis nach Kolberg, wo er sich beim Kommandanten Oberst Lucadou gesund meldete. Dieser gestattete Schill, mit wenigen Leuten Streifzüge in die Umgebung zu unternehmen. Schill wurde schnell berühmt und seine Truppe wuchs rasch an. Der König gestattete ihm mit eigenen Mitteln ein Freikorps aus versprengten Soldaten der preußischen Armee aufzustellen. Von der Bevölkerung nach Kräften unterstützt, verliefen die kleineren Unternehmungen des Korps meist glücklich, die größeren aber unglücklich. Der wiedererwachte Patriotismus und wohl auch eine gewisse Portion Selbstüberschätzung hoben den Husarenoffizier Schill über sich selbst hinaus und verleiteten ihn zu unüberlegten Handlungen. Am 28. April verließ Schill – wie zum Manöver – mit seinem Regiment Berlin. Eine Meile außerhalb der Stadt hielt er seinen Soldaten eine Ansprache, die den Eindruck verstärkte, er handele in höherem Auftrag. Er lieferte sich am 5. Mai unweit von Magdeburg mit der Schlacht bei Dodendorf ein auch für die französische Seite verlustreiches Gefecht mit einer Abteilung der Magdeburger Garnison.